Wander-Falke Naturreisen
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Reiseberichte

Avifauna caucasica - eine ornithologische Reise nach Georgien

vom 05.-23.09.2015

 

 

Bericht von Reiseteilnehmer Uwe Kramer, Quedlinburg

 

Am Abend des 4. Septembers 2015 war es soweit: 12 interessierte und entdeckungsfreudige Ornithologen trafen sich im Foyer des Flughafens Hannover, um über Istanbul nach Tbilisi, die Hauptstadt Georgiens zu fliegen. Geleitet wurde die bestens organisierte Reise von Matthias Kunz, dem Inhaber von WANDER-FALKE Naturreisen.

 

Nach einem angenehmen Flug und dem Einchecken im Hotel blieb genug Zeit für einen ausgedehnten Rundgang durch die sehenswerte Altstadt Tbilisis.

Die Stadt hält, was das kulturelle und gastronomische Angebot betrifft, jeden Vergleich mit bekannteren Urlaubszielen am Mittelmeer stand.

 

Am kommenden Tag ging es auf der legendären grusinischen Heerstraße in den Nordosten Georgiens in das Gebiet des Kasbek im östlichen Kaukasus nach Stepantsminda (Kasbegi). Schon die Fahrt war ein Erlebnis: Bereits am Kreuzpass im Kaukasus „begrüßte“ der erste Bartgeier die Reisenden. Die nächsten beiden Tage machten wir Bekanntschaft mit einer überaus schönen und interessanten Natur: Das obere Tal des Terek, der unterhalb der Darialschlucht weiter nach Russland fließt und der Kasbek, ein außerordentlich imposanter Berg, der bei Alpinisten einen legendären Ruf genießt.

 

Nach 3 Übernachtungen ging es auf einer Tagesfahrt quer durch Georgien in Richtung Südwesten nach Batumi an das Schwarze Meer. Mit einigen Pausen erreichten wir am Abend das Ziel. Die Schwarzmeerküste bei Batumi ist unter Ornithologen berühmt als ein Hotspot des Vogelzuges, vergleichbar mit Plätzen wie Gibraltar oder Istanbul. Unzählige Schwärme von Greifvögeln, insbesondere Wespenbussarden, aber auch anderen Greifvogelarten, passieren auf ihrem jährlichen Zug in das Winterquartier und zurück das Gebiet in gewaltigen Zahlen. Davon konnten wir uns an einem Vormittag auf dem Sakhalvasho-Berg unweit Batumi selbst überzeugen. Natürlich wurden wir auch Zeugen der noch immer stattfindenden Jagd auf die ziehenden Greifvögel …. In der Umgebung von Batumi, einer sehenswerten Stadt mit Baudenkmälern aus verschiedenen Jahrhunderten, besuchten wir unter Anderem das südlich der Stadt gelegene Mündungsgebiet des Chorokhi.

 

Am folgenden Tag wurde die Reise fortgesetzt in Richtung Süden in den Kleinen Kaukasus nach Achalziche. Während einer hervorragend organisierten Jeep-Exkursion, die auch in den berühmten Bordjomi-Nationalpark führte, ging es hinauf in die Bergwelt des Kleinen Kaukasus.

Von Achalziche ging es weiter nach Osten in das Tal der oberen Kura unweit eines berühmten Höhlenklosters durch die eindrucksvolle Landschaft mit einer mediterranen Vogelwelt wie Blaumerle, Zippammer und Felsenkleiber.

 

Von der oberen Kura ging es am nächsten Tag durch das karge Hochland unweit der armenischen Grenze durch ärmliche Dörfer, die vielfach von russischen Siedlern bewohnt werden, Nachkommen von Kolonisten, die im 19. Jh. in die Gegend kamen. Am Abend traf die Reisegruppe wieder in Tbilisi ein. Nach einem schönen gemeinsamen Abendessen verabschiedete sich das Gros der Gruppe, um am kommenden Tag in die Heimat zurück zu fliegen.

4 Unentwegte nahmen das Angebot von WANDER-FALKE NATURREISEN wahr und verlängerten ihren Aufenthalt in Georgien um 7 Tage. Am frühen Morgen ging es in einem öffentlichen Kleinbus („Marschrutka“) auf eine ca. 8-stündige Fahrt in den Nordwesten Georgiens nach Swanetien in den Bergort Mestia. Dieses Bergvolk zeichnet sich durch eine eigenständige Kultur aus, was sich im Bild der Ortschaften, im Aussehen der Kirchen und natürlich einer eigenen Sprache widerspiegelt.

Schon die Busfahrt war ein unvergessliches Erlebnis: Es wurde gefahren, was der Motor hergibt und LKW-Kolonnen selbst bei Gegenverkehr und überall anwesenden Kühen überholt.

Swanetien war nochmal ein Höhepunkt auf der Reise, zumal der Ausflug nach Ushguli, einem 42 km entfernt gelegenen Ort. Die Fahrt dahin dauerte fast 4 Stunden, da nach 12 km die befestigte Straße aufhörte und das Auto in Schrittgeschwindigkeit fahren musste.

Unvergessen war der Besuch bei einer swanischen Familie: Unser Reiseleiter entschloss sich im Anschluss an eine Exkursion kurzentschlossen zu einem Besuch bei einer ihm bekannten Familie. Obwohl nicht angekündigt – wir hofften lediglich auf eine Tasse Kaffee – bog sich nach einer Viertelstunde förmlich der Tisch ob der dargereichten Teller und Schüsseln…. Nach einer Stunde verabschiedeten wir uns von der großzügigen Gastgeberin, die uns, bestens unterstützt von ihrer 14-jährigen Tochter, einen nachhaltigen Eindruck traditioneller Gastfreundschaft vermittelte.

Am vorletzten Tag der Reise ging es wieder zurück nach Tbilisi, wo die Zeit noch einen ausgedehnten Rundgang zuließ.

 

Geblieben ist die Erinnerung an eine schöne, hervorragend organisierte Reise. Georgien kann natur- und kulturinteressierten Menschen wärmstens empfohlen werden: Eine vielfältige Natur und eine interessante Kultur mit uralten Wurzeln. Das war übrigens ein dicker Pluspunkt dieser Reise: An der Reiseroute gelegene Kirchen, Burgen und andere Baudenkmäler wurden besucht. Dadurch bekam man auch einen Einblick in die überaus interessante Kulturgeschichte Georgiens.

Die ornithologischen Erwartungen wurden reichlich erfüllt: Schon in Tbilisi erfreuten Palmtauben den Ornithologen. Bartgeier konnten mehrfach herrlich beobachtet werden. Sehr schön konnte das Kaukasische Königshuhn im Kasbek-Gebiet beobachtet werden. Beeindruckend war auch die Begegnung mit dem Purpurhuhn im Chorokhi-Delta, einem ornithologisch überaus interessanten Gebiet, das leider von gigantischen Müllkippen bedroht ist. Das war nur ein kleiner Auszug aus der überaus reichhaltigen Ausbeute ornithologischer Beobachtungen.

 

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die in den Rundschreiben von WANDERFALKE-NATURREISEN geweckten ornithologischen Erwartungen erfüllt bzw. übererfüllt worden sind!

Unvergessen sind für die Mitreisenden die reichlichen Mahlzeiten, die beste Gelegenheit boten, die phantastische georgische Küche kennen zu lernen. Die gastronomische Versorgung stellte überhaupt einen dicken Pluspunkt für den Veranstalter dar. Unterwegs oder im Anschluss an die Exkursionen wurden Gasthäuser aufgesucht und die Köstlichkeiten der georgischen Küche genossen.

 

Es war eine sehr angenehme Gruppe, in der alle gut miteinander harmonierten. Unvergessen das allabendliche Ritual des gemeinsamen Notierens der über den Tag gemachten Vogelbeobachtungen. Natürlich wurden auch georgischen Getränke – Wein und Bier – verkostet…

 

Natürlich bleiben auch die Schattenseiten nicht verborgen: Neben der bereits erwähnten zügellosen Vogeljagd an der Schwarzmeerküste ist es der überall in der Landschaft verstreute Müll, der oft den Genuss trübte. Unzählige Fabrikruinen aus Sowjetzeiten künden von den ökonomischen Problemen, die eine politische Neuorientierung mit sich bringt.  

 

Georgien ist ein empfehlenswertes Reiseland mit liebenswerten Menschen. Zugleich empfiehlt sich WANDERFALKE-NATURREISEN in der Person von Matthias Kunz als kompetenter Veranstalter für Reisen in dieses Land.

 

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